Unser Star für Oslo – Alles auf Lena Meyer-Landrut

Lena Meyer-Landrut – hat diese junge Frau schon genug Standvermögen für eine Sendung, wie Unser Star für Oslo? Ich wünsche es Ihr, von Herzem!

Unser Star für Oslo 2010 entwickelt sich – und Lena Meyer-Landrut bleibt für mich Favorit, auch wenn ich mir noch nicht darüber im Klaren bin, ob diese junge Frau wirklich die Richtige auch für das folgende Grand-Prix-Format ist. Wohlgemerkt ist nicht die Frage, ob sie Format hat (für mich mit Abstand das herausragendste aller Teilnehmer), sondern ob diese besondere Persönlichkeit die richtige für den Eurovision Song Contest ist.

Aus den quälenden Sendungen zuletzt hatte ich mich ausgeklinkt, weil nicht wirklich etwas passiert ist, sondern mehr der sonst übliche Prozess gezeigt wurde, wie man herausbekommt, ob dieser oder jener besser geeignet ist – mit sehr vorhersehbarem Ergebnis im Übrigen…. Gewollter Nebeneffekt, aber eben nur mäßig unterhaltsam, weil nicht wirklich überraschend, war, den Kandidaten einen Schuss Bühnenerfahrung mitzugeben. Neue Erkenntnisse konnte man daraus sicher nicht ziehen, höchstens bestätigt finden, dass die Leistung nicht eine einmalige ist bzw. war – und bei anderen auch neue Seiten kennenlernen.

Alle, die nicht Lena heißen, sollten durchaus ihre Chance nach USFO bekommen.

Bei den 3 anderen Damen am heutigen Abend kann der eine oder andere Hit heraus kommen. Ob sie daraus dann mehr machen, oder liebenswerte Interpreten mal besserer, mal schlechterer Songs bleiben und am Ende ganz vergessen werden, liegt an Ihnen. Will man sich beim Eurovision Song Contest unterscheiden und Zeichen setzen, die sich über den Verlauf einer 4-stündigen Sendung in das Gedächtnis der riesigen Zuschauergemeinde quer durch Europa einbrennen, darf man diese 3 Damen nicht weiter berücksichtigen.

Und der kleine Bruder von Bruce Springsteen, hier Christian Durstewitz genannt, hat noch viel mehr eine Chance verdient, auch nach USFO auf den Pop-Markt geschickt zu werden. Dort wird der interessante, aufgeweckte junge Mann auch seine Fans finden. Mit den richtigen Machern an seiner Seite sollte ihm auch Erfolg beschieden sein – wenn er sich dann als Persönlichkeit weiter entwickelt und nicht stehen bleibt. Als Grand Prix – Kandidat könnte er durchaus dienen, wenn dann nichts besseres in Form von Lena zur Verfügung stünde. Gewinnen dagegen kann man mit Christian Durstewitz diesen Wettbewerb in Olso nicht. Aber das wäre jetzt ein neues Thema.

Allein, es bleibt abzuwarten, ob die kollektive Weisheit des Publikums wirklich die richtige Entscheidung trifft. Es wäre ungewöhnlich, wenn das wirklich passieren würde – und so sehe ich auch für Lena Meyer-Landrut Schatten am Contest-Himmel aufkommen.

Die kollektive Weisheit ist nämlich selten die „richtige“, nach vorn zeigende. Im Gegenteil! Das wäre zu leicht beweisen – würde aber auch einen eigenen langen Artikel zur Folge haben.

Doch man muss das Drama auch als das sehen, was es ist. Für Stefan Raab ein riesiges Geschäft. Für die ARD eine schöne Ausrede, wenn es dann wieder nicht klappt mit einem deutschen Erfolg beim Eurovision Song Contest, kann man sich doch auf den kollektiven (Un)Verstand des deutschen Fernsehpublikums berufen, statt sich selbst ernsthaft und professionell mit der Thematik beschäftigen und für Entscheidungen einstehen zu müssen.