Sylvie van der Vaart hypnotisiert – Supertalent als große Show

Sylvie-van-der-Vaart - Supertalent

Diese Supertalent-Sendungen zu Beginn der neuen Staffel waren nicht nur besonders, weil Sylvie van der Vaart -quasi- live hypnotisiert wurde. Nein, mit allem Respekt, das war große Fernseh-Show. Ein dickes Lob an alle Macher und Verantwortliche!

Und allen Kritikern sei es auch gleich gesagt: Nein, dass ist keine Kunst-Sendung, auch kein Bildungsfernsehen. Das ist Show! Und diese Supertalent-Shows waren großartig!

Die Überraschungen waren für mich vor allem die Jury und wie die Shows gemacht waren. Offensichtlich haben alle ihre Hausaufgaben gemacht und die Latte mindestens eine Stufe höher gelegt.

Sylvie van der Vaart wird zunehmend besser. Sie ist mehr nur die hübsche Maid an der Seite der Anderen. Nein, selbstbewusst vertritt sie ihre Meinung und zeigt, wieviel sie dazu gelernt hat in den letzten Jahren. Auch wenn Sie nicht die gleiche Erfahrung hat, wie die Herren zur Linken und zur Rechten, scheint sie doch ein Gespür dafür zu haben -und zum Teil auch zu wissen-, was gut ist. Dazu kommt, dass sie sich nicht mehr die Butter vom Brot nehmen lässt. Und das ist gut so und tut der Show gut!

Auch Bruce Darnell scheint gereift zu sein bezüglich seines öffentlichen Auftritts. Mehr und mehr zieht er Teile der Show an sich. Natürlich war er auch schon am Anfang, vor ein paar Jahren, ein Show-Profi. Aber im öffentlichen Auftreten oft auch eine Art Clown. Das meine ich gar nicht despektierlich. Die Rolle des Clowns ist wahrscheinlich einer der schwersten, die die Show überhaupt kennt. Aber vieles war auch unfreiwillig komisch. Er war einfach nicht geübt in dieser Art öffentlichem Auftritt und hat das gemacht, was er konnte.

Das ist inzwischen gründlich anders. Bruce Darnell ist zu einem ebenbürtigen Partner gewachsen, der sehr präzise formulieren kann, was er denkt und von dem hält, was die Kandidaten so produzieren.

Über Dieter Bohlens Qualifikation für diesen Job ist nicht zu streiten! Und natürlich bleibt er der Big Boss in diesem Dreigestirn und überhaupt. Dennoch hat auch er gelernt, ist nicht mehr so laut und plakativ, sondern zeigt mit viel mehr Farbe seinen Sachverstand. War er früher vielleicht von Außenstehenden oft verkannt, ob seines lauten Auftretens und seiner einfachen Art, die Dinge auszudrücken, traut auch er sich heute viel mehr zu zeigen und zu formulieren, was er weiß und kann.

Fast schien es, dass Andere der Show-Branche, wie etwa ein Stefan Raab ihm den Rang ablaufen. Aber in dieser Form braucht Dieter Bohlen das nicht zu befürchten. Er bleibt der Meister seines Faches!

Natürlich steckt hinter alle dem eine Crew, ein Team. Und das hat hervorragend gearbeitet!

Ein bisschen würde ich mir noch bei artistischen Darbietungen wünschen, dass die Kamera mehr in der Totale bleibt. Was bei anderen Acts durchaus sinnvoll im Sinne der Show ist, z.B. Schnitte ins Publikum, Aufnahmen der Jury, Nahaufnahmen und verschiedene Perspektiven, stört mich persönlich, wenn Artisten auf der Bühnen stehen.

Dafür gibt es einen Grund. Shows von Artisten sind meistens (außer bei Gauklern, die sonst auf der Straße auftreten) für die Totale gemacht, für das Saal-Publikum. Da sieht man nur die Hälfte, wenn plötzlich eine Kamera aus dem Off kommt. Und bei Schnitten in Publikum oder ähnlich kann man der Darbietung gar nicht mehr folgen.

Das Supertalent ist anders, als andere Casting-Shows, auch von den Kandidaten her. Darüber will ich jetzt nicht mehr ausführlich schreiben. Erinnert sein aber nur an Michael Hirte, den Mann mit der Mundharmonika, der „normalerweise“ so gar nicht in das Bild der glatten und immer erfolgreichen Gesellschaft passte, hier im Supertalent aber nicht nur eine Chance hatte, sondern am Ende sogar gewann.

Sicher gibt es Wichtigeres, auch Geistreicheres, als diese Show. Trotzdem freue ich mich auf mehr!

Quellenangabe: Das Foto stammt von RTL, Fotograf Stephan Pick. Alle Rechte liegen dort! Wenn Ihr auf das Foto klickt, kommt Ihr direkt zur Supertalent-Webseite von RTL.