Können deutsche Frauen nicht mehr flirten? Oder können es die Männer nicht?
Aktualität: 13.04.2016 | Autor: Karsten Heimberger | Kategorie(n): Buch-Tipps, Liebe & Beziehung
Zur Sache, Chérie: Ein Franzose verzweifelt an den deutschen Frauen heißt ein Buch von Alain-Xavier Wurst – der Franzose ist, was angsichts seines Namens nicht leicht fällt zu glauben – und es geht um das Flirten mit deutschen Frauen und deren Verhalten dabei und den Schwierigkeiten eines Mannes hierzulande, sich dem begehrten Wesen zu nähern.
Ich weiß, wovon ich rede… Wie offensichtlich Herr Wurst auch, denn ein solches kurzweiliges Buch kann man wohl nur schreiben, wenn man sich eines intensiven Selbstversuchs oder der eigenen Suche nach der Bekanntschaft mit mon ami gestellt hat.
Es ist so schon schwer genug für den Mann hierzlande, scheinen doch die Bedürfnisse und Vorlieben der holden Weiblichkeit heute wechselhafter als das Wetter zu sein, bei dem an sich wenigstens von der Richtung her am Abend das eintritt, was morgens versprochen wurde – und zur Not kann man mal im Internet nachsehen, Radio hören oder jemanden fragen, was sich denn ändern könne.
Nicht so bei der deutschen Frau:
Die Frau, die Dir gestern noch was von den toll angezogenen Männern mit Anzug und Krawatte vorgeschwärmt hat, triffst Du beim nächsten Mal Arm in Arm mit dem Jeans- und Parka-Träger, um aber schon übermorgen mit dem coolen (ja, den Begriff kennen die Franzosen auch) Typen im Café zu turteln.
Gehst Du frisch rasiert zum Gemeinschaftserlebnis mit der Gruppe, zu dem Du nur gehst, weil Chérie auch dort ist, musst Du erfahren, dass so ein 3-Tage-Bart wirklich sehr sexy sei. Schlurfst Du gedemütigt und unrasiert 3 Tage später durch’s Shopping-Center, wirst Du beim zufälligen Aufeinandertreffen getadelt, dass Du etwas ungepflegt aussehen würdest.
Überall liest Du, wie hipp und chic es sei, so rein körperlich eher haarlos zu sein. Das magst Du auch selbst an der Frau, vielleicht nicht völlig, aber grundsätzlich, und verschwendest deshalb regelmäßig wertvolle Lebenszeit um für den Fall der Fälle (man weiß ja nie…) gerüstet zu sein. Außer Deinen Sportkumpels bekommt das zwar meist niemand zu sehen, aber was soll’s. Dann endlich geschieht ein Wunder und in einer langen Nacht mit Gesprächen und anderlei Beschäftigung gesteht Dir Chérie, dass sie so eine kräftige behaarte Männerbrust eigentlich sehr erotisch findet und Du die Haare dort wachsen lassen solltest – an den Beinen auch, aber irgendwo dazwischen vielleicht besser nicht, wegen der Hygiene und so…
Soweit ein Ausschnitt aus den Nöten eines deutschen Mannes, der Frau seines Herzens zu gefallen.
Doch, wie stellst Du es an, Ihr Herz auch zu erobern?
Mal organisierst Du zufällige Treffen… Hast Du die Nase voll davon, lädst Du sie gezielt zu diesem oder jenem ein. Die Eine hat keine Zeit, die Nächste mag das nicht, was Du toll findet (und wie Du merkst, Dich auch nicht – is ja wenigstens was), die Übernächste findet Gefallen an Dir als Kumpel, der immer mit ihr so spannende Sachen macht. Bis Du das geschnallt hast…
Beim nächsten Mal ist laissez-faire Dein Motto, um ein Jahr später zu erfahren, dass sie Dich eigentlich schon immer toll fand, aber Du sie ja offensichtlich nicht und sie sich dann einen anderen gesucht hätte. Dafür hast Du in der Zwischenzeit 3-5 E-Mail-Bombardements von Frauen überlebt, die Du zwar nett, aber eben nicht mehr findest. Dein Fehler war nur, dass Du einfach nicht allein ins Kino gehen wolltest, oder zu Tanzkurs, oder was auch immer.
Der Beispiele und Situationen gäbe es noch viele, doch wollen wir dem Buch ja nicht vorgreifen.
Männer, welche Erfahrungen habt Ihr? Frauen, was wollt Ihr wirklich? Schreibt uns!
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Ganz tolles Buch kann ich nur empfehlen. Ideal auch für den Urlaub!